Aggressiver Krebs und plötzlich Frieden – mit Mirco Thiel
Shownotes
Vor vier Jahren erhielt der vierfache Familienvater Mirco Thiel eine Schockdiagnose: aggressiver, schnell wachsender, bösartiger Ohrspeicheldrüsenkrebs. Die Diagnose traf ihn in einer ohnehin schwierigen Lebensphase: Seit Jahren kämpfte Mirco mit schweren Depressionen. Es gab Zeiten, in denen er keine Freude mehr am Leben empfand und von Suizidgedanken gequält wurde. Doch seit dem Tag, an dem er von seiner Krebserkrankung erfuhr, hat sich alles verändert: Die Depressionen sind verschwunden. Eine neue Lebensfreude ist in Mirco aufgeflammt, und ein tiefer innerer Frieden hat sich in ihm ausgebreitet – trotz der Tatsache, dass inzwischen auch Metastasen in seiner Lunge festgestellt wurden. Host Evelyne Gutknecht will von Mirco wissen: Wie ist das möglich? Woher kommt dieser Frieden, der Mirco seitdem begleitet? Und wie spricht er mit seinen Kindern über das Sterben? Kontakt: Wir freuen uns sehr über Feedback, Fragen oder Themenwünsche via Kontaktformular: https://erf-medien.ch/services/podcast/endlich-leben/ Zu hören in dieser Folge: Mirco Thiel ist Aussendienstmitarbeiter bei «Compassion Schweiz». Er ist verheiratet und Vater von vier Kindern. Mit seiner Familie lebt er in Frauenfeld (TG).
Autorin und Host: Evelyne Gutknecht Links:
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Transkript anzeigen
00:00:01: Endlich leben.
00:00:02: Oder auch endlich leben.
00:00:04: Ja, beide sind miteinander zu tun.
00:00:06: Weil wenn wir wissen, dass das Leben endlich ist, dann können wir auch endlich leben.
00:00:11: Und über den Zusammenhang zwischen Tod und Leben reden wir in diesem Podcast.
00:00:16: Wir treffen Leute, die sich mit Tod, Sterben und Trauer auskennen.
00:00:21: Und fragen, wie sie mit ihrer Endlichkeit umgehen.
00:00:25: So schön bist du bei dieser neuen Folge von Endlich Leben.
00:00:28: Ich bin Evelyn Gwecknacht und für diese Folge fahre ich auf Frauenfeld in Kanto und Thurgau.
00:00:34: Zu Mirko Thiel, ein Vierfachpappe, der weiss, dass sein Leben endlich ist.
00:00:39: Und ja, das wissen wir eigentlich alle, oder?
00:00:42: Aber ein Mirko ist es vielleicht schon noch mal etwas mehr bewusst als der meisten von uns.
00:00:47: Er bekam vor knapp vier Jahren schwere Diagnosen, einen schnell wachsenden, aggressiven, bösartigen Ohrspeicheldrösenkrebs.
00:00:55: Mit der Weile hat der Ablecker auf den Lungen.
00:01:00: Ich weiss nicht, wie ich reagieren würde, wenn ich so eine Diagnose bekomme, aber sicher wäre ich am Boden zerstört und würde komplett das Loch haben.
00:01:09: Mirko war zwar schon auch geschockt, logisch.
00:01:12: Gleichzeitig hat sich er aber auch etwas an seiner Lebensinstellung grundlegend verändert, die mich enorm beeindruckt.
00:01:20: Ich habe vorher das Leben nicht geliebt.
00:01:24: Es hat mir ein Problem gemacht, ich wollte es beenden.
00:01:29: Und jetzt mit dem ist es wirklich so, dass ein Lebensfreud in mich kam, dass ich auch jeden Tag schätze, den ich lebe.
00:01:38: Weil ich weiß, mein Leben ist endlich, endlich her, als Leben von anderen Leuten.
00:01:46: Und deswegen kann ich endlich richtig leben, weil ich einfach den Blick dafür neu habe.
00:01:53: Hier werde ich unbedingt nachhaken.
00:01:56: Wie ist es möglich, dass er mit so einer schweren Diagnose trotzdem Lebensfreude hat?
00:02:01: Und wie ist es, wenn man weiss, dass man hier etwas auf seiner Lunge hat, das einem töten kann?
00:02:06: Ich habe Mirgothil in seinem die Hei besucht und habe ihn an seinem Küchen-Tisch mit meinen Fragen gelöchert.
00:02:13: Kommst du mit?
00:02:17: Ja, danke vielmals Mirgoth, dass ich heute bei dir die Hei darf sein.
00:02:20: In Frauenfeld an einem unglaublich verreigneten Morgen.
00:02:24: Aber wir haben sie hier schön warm.
00:02:26: Mirko, vielleicht als erstes stelle doch du dich selbst vor, wer bist du?
00:02:31: Ja, hast du gesagt, ich bin der Mirko.
00:02:34: Ich wohne in Frauenfeld, habe eine Frau mit vier Kindern, gebürtig komme ich eigentlich aus Deutschland, aber wir sind jetzt schon, weiss gar nicht, siebenzehn Jahre oder so, hier in der Schweiz, meine Frau ist hier aufgewachsen.
00:02:53: Genau.
00:02:53: Und mit vier Kindern, kann ich mir vorstellen, ist das recht lebhaft für euch zu Hause?
00:02:57: Sehr.
00:02:58: Ja.
00:02:59: Da läuft etwas.
00:03:00: Ja, auf jeden Fall.
00:03:02: Mirko, ich finde es spannend, wie ich auf dich kam.
00:03:06: Respektiv, du hast dich selber bei unserer Redaktion gemeldet.
00:03:09: Du hast gesagt, du hattest unser Podcast.
00:03:11: Endlich lebendig.
00:03:12: Bist du aufmerksam geworden und hast gefunden, du möchtest gerne mal von dieser Geschichte erzählen.
00:03:19: Und ich tu dir gerne ein Satz aus dem E-Mail, das du uns geschrieben hast, rauspicken.
00:03:24: Ein Satz, das mir gerade einfach hängen geblieben ist und zwar geschrieben.
00:03:28: Durch meine Krebskrankheit lebe ich nun seit dreieinhalb Jahren endlich.
00:03:34: Und endlich lebe ich.
00:03:36: Ich finde in diesen Eins- oder Zwei-Sätzen steckt unglaublich viel drin, was ich heute auch gerne mit dir darüber reden möchte.
00:03:43: Aber ich bleibe mich vielleicht ein bisschen voran.
00:03:47: Du schreibst da ... Seit dreieinhalb Jahren ist in deinem Leben ziemlich viel anders, jetzt wahrscheinlich mehr als dreieinhalb Jahre, weil das E-Mail ist schon
00:03:54: etwas länger, jetzt
00:03:54: genau vier Jahre.
00:03:57: Ja, vor vier Jahren bekamst du Diagnose, ich rappe Diagnose.
00:04:01: Jetzt nehme ich es ein bisschen mit Ihnen, was ist dort passiert?
00:04:04: Hast du dich plötzlich schlecht gefühlt?
00:04:05: Hast du Symptome gehabt oder nicht?
00:04:07: Hast du keine Einordnungen?
00:04:08: Ja, wie war das hier?
00:04:10: Ja, es war so, dass ich grundsätzlich schon vor vier Jahren ... gewusst haben, dass dort etwas an meinem Hals ist, das ist dort schon, ich weiss gar nicht, vielleicht fünf Jahre oder so, habe ich dort immer mal wieder so gespürt, wenn man sich halt mal betastet und so, dass wenn man dort darauf drückt, dass es wehtut oder so.
00:04:30: Und mein Vater ist Hausarzt.
00:04:32: Ich habe ihm das gesagt.
00:04:34: Er hat gesagt, man muss beobachten.
00:04:36: Und dann hat man es beobachtet und es war nie irgendetwas.
00:04:39: Alles wunderbar.
00:04:40: Immer mal wieder halt so, das ist immer noch da, aber mir nicht.
00:04:44: Also man hat es beobachtet, heisst du warst auch schon bei Marz wegen dem oder wie es sich selbst betrachtet?
00:04:49: Ja,
00:04:49: genau.
00:04:51: Er hat es halt dann angelangt mit der Hände und so.
00:04:54: Aber das war auch etwas ganz Kleines.
00:04:58: Kein Problem.
00:04:59: Aber dann vor jetzt vier Jahren, ist dort plötzlich die Wachse.
00:05:07: Das war auch zur Corona-Zeit.
00:05:11: Dann habe ich gemerkt, da wach es etwas.
00:05:15: Es wurde dann auch wirklich sichtbar, wo man gesehen hätte, dass dort eine Bühle kommt.
00:05:23: Und dann hat man gemerkt, da muss man etwas machen.
00:05:28: Und dann ging es los mit Ärzten und so weiter und so fort.
00:05:31: Zu den
00:05:32: ganzen Marathon, die dann durchgeht.
00:05:34: Genau.
00:05:35: Dann eine Probe auszunehmen und so weiter und so fort.
00:05:39: Und dann war irgendwann klar, dass das Krebs war.
00:05:44: Also ein aggressiver, schnell wachsender, bösartiger ... Ohrspeichel, Dreselkrebs hast du mir geschrieben.
00:05:52: Genau.
00:05:52: Das sind so Worte.
00:05:53: Also wenn man eine Diagnose überkommt, dann wird man ganz sicher nicht, dass es heisst aggressiv, bösartig und schnell wachsend.
00:06:01: Das sind so die Trüpfung, die besser nicht da drin stehen.
00:06:05: Ja, das ist richtig, ja.
00:06:07: Wie war es dem Moment, wo du das so vom Arzt gehört hast?
00:06:12: Der Moment war sehr speziell.
00:06:16: Also ich habe ja gewusst, dass ich ... Etwas.
00:06:19: Und ich wusste, das wachst schnell, jetzt plötzlich.
00:06:24: Ich hatte Klarhoffnung, dass das vielleicht nicht so schlimm ist, aber auch bösartig.
00:06:34: Man kann das ja auch immer noch entfernen oder wie auch immer.
00:06:37: Also das ist jetzt einfach, ja, schwierig.
00:06:42: Gut, ich denke, da müssen wir nochmal ausholen.
00:06:45: Weil meine Vergangenheit ist ja so, dass ich in dieser Zeit mit Depressionen zu kämpfen hatte.
00:06:50: Also noch bevor die Diagnose kam.
00:06:52: Richtig.
00:06:53: Ich habe jahrelang eigentlich mit Depressionen zu schaffen.
00:06:59: Und das ist eigentlich gestartet damals, als ich noch zwei Kinder hatte, als ich meine ... Ausbildung nebenbei gemacht haben.
00:07:08: Immerhin hat mein Chef mir erlaubt, auf acht Prozent zu reduzieren, währenddessen, dass ich nicht so belastet gewesen bin.
00:07:14: Aber für mich ist da, hat meine Psyche nicht mehr ganz mitgemacht.
00:07:18: Das alles zu managen und so weiter.
00:07:20: Scherzviertel gesehen.
00:07:21: Ja,
00:07:22: auf jeden Fall.
00:07:23: Und dann bin ich wirklich innergrasselt in so Depressionen.
00:07:26: Die sind dann immer wieder hoch und sind sehr, sehr tief gegangen.
00:07:29: Also ich kann schwarz nur noch gar, ich kann nicht mehr ... Die Welt eigentlich irgendwas Positives gesehen.
00:07:38: Immerhin ist das maximal ein Wochengang.
00:07:41: Und dann ist es wieder weg gewesen.
00:07:42: Dann habe ich wieder arbeiten können und so weiter.
00:07:44: Und dann ist es irgendwann wieder gekommen.
00:07:45: Also stand ich es auf den Oben?
00:07:48: Absolut.
00:07:48: Am meisten ist es dann eigentlich gekommen, wenn ich irgendwo vielleicht ... Kleinigkeit ... als Beispiel, wenn ich ... blitzt worden bin.
00:07:56: Und wenn es nur ein Vierzehn Franken war, dann war es für mich die Welt zu Ende.
00:08:00: Also, das kann man sich nicht.
00:08:01: Also ... Wenn man keine Depression erlebt hat, dann kann man nicht verstehen, wie sich jemand fühlt, der das K. hat.
00:08:09: Und das braucht nicht viel.
00:08:11: Und das Leben ist vorbei.
00:08:13: Ich habe Selbstmordgedanke gehabt.
00:08:17: Auch einmal bin ich zu meiner Frau gegangen, nachdem ich wieder zusammengebrochen bin unten in der Garage.
00:08:23: Ich habe nach einer Terraschiergang gesagt, Schatz, können wir nicht einen Mann für dich finden?
00:08:30: Und dann kann ich gehen.
00:08:31: Immerhin hatte ich noch so viel, dass ich nicht einfach gegangen bin, sondern dass es mir wichtig war, dass ich meine Familie etwas noch hier lassen kann.
00:08:45: Ja, also du
00:08:46: hast doch auch noch für die anderen gedacht.
00:08:49: Meine Familie war mir immer am wichtigsten.
00:08:51: Deswegen habe ich auch meinen Job verloren, weil das mit dem Chef etwas anders war.
00:08:57: Auch in dieser Zeit von Depressionen war ich dann dankbar, weil dadurch habe ich dann lange Zeit auch mal Ruhe gehabt.
00:09:04: Ich war kurz vor Burnout.
00:09:06: Es war wirklich eine ganz schlimme Zeit.
00:09:11: Also es ist wirklich, du kannst als Christ leben und an ihn glauben und alles, aber doch extrem tief in Depressionen haben.
00:09:21: Ich habe keine Schlüssel gefunden, wie ich aus denen rauskomme.
00:09:26: Und dann kam die Diagnose.
00:09:28: Und der Arzt hat mich angeläutet.
00:09:30: Ich habe gesagt, ich kann nicht immer nach St.
00:09:31: Gallen fahren.
00:09:33: Ich kann mich einfach anläuten, ist okay.
00:09:35: Und dann läutet er mich um halb acht Uhr morgens an und erzählt mir, schnell wach sind und so weiter und so fort.
00:09:42: Und er sagt mir, dass der Gesichtsnerv vor dem Krebs
00:09:46: umschlungen
00:09:47: ist.
00:09:48: Das heisst, der muss ... Das bedeutet, dass meine linke Lippen oder Mundwinkel runterlampen würden.
00:10:02: Ich kann sie nicht mehr aufziehen.
00:10:03: Ich würde jetzt sabberen, während mir da redet.
00:10:06: Es sieht nicht schön aus.
00:10:08: Ich könnte mein Linken auch nicht mehr schliessen, nachts Klappen tragen und tagsüber immer irgendwelche Tropfen machen.
00:10:17: Und das als Verkäufer.
00:10:21: Im Aussedienst.
00:10:25: Das war für mich nicht möglich.
00:10:27: Also ist dir schon auch ein Stück weiter runtergegangen?
00:10:30: Absolut.
00:10:32: Meine Frau war mit bei dem Telefongespräch dabei und ich habe gesagt, Schatz, was mache ich jetzt?
00:10:37: Ich muss morgen um halb sechs sein, ausverstehen, aus dem Haus und Kunden besuchen.
00:10:44: Ich weiss nicht, ich werde nicht schlafen können.
00:10:47: Und dann bin ich gegangen, habe mich betfertigt gemacht, habe mich ins Bett gelegt und kreizehn Minuten später habe ich geschlafen wie ein Baby.
00:10:54: Und seitdem habe ich den Frieden Gottes auf mich, der höher ist als meine Vernunft.
00:11:02: Es gibt der Bibelstelle, die sagt, der Frieden Gottes, der höher ist als alle Vernunft.
00:11:07: Sei mit euch.
00:11:09: Und der Frieden, der höher ist als meine eigene Vernunft, der ist seit dem Tag auf mich und der hat mich nicht mehr verloren.
00:11:17: Und das ist ein Geschenk, was einfach, wo ich dankbar darüber bin, ich habe keine Depressionen mehr gehabt.
00:11:24: Es kommt manchmal, dann sage ich so, dich kenne ich, ich werde dich nicht.
00:11:34: Und es kommt aber noch näher.
00:11:37: Und das ist irgendwie wirklich einfach sehr ermutigend, sehr, sehr friedengebend in dem Ganzen drin.
00:11:47: Krass, also es geht mir jetzt noch mal schnell.
00:11:49: schnell runterbrechen, um das zu verstehen.
00:11:51: Du hast uns erzählt, jahrelang ganz, ganz schlimme Depressionen, Suizidgedanken.
00:11:58: Als gesunder Mann, sag ich jetzt mal, gesunder Sinn von kein Krebs, dann bekommst du so eine schreckliche Diagnose und ab dem Moment hast du keine Depressionen mehr.
00:12:08: Das müsste eigentlich der Grund sein, um noch mehr depressiv zu sein, verzweifeln zu sein, keinen Ausweg mehr zu sehen.
00:12:13: und bei dir hat es wie gekähert.
00:12:15: Also du hast das Gottis Spiel gebracht, hast gesagt, der Frieden von Gott.
00:12:19: Hast du etwas Spezielles gemacht, um den Frieden zu bekommen?
00:12:23: Wie muss ich mir das vorstellen?
00:12:24: Gar nichts.
00:12:25: Das ist genau das Spannende.
00:12:28: Ich habe vorhin gesagt, dass ich nicht herausgefunden habe, als Christ, wie ich aus dieser Depression herauskomme.
00:12:37: Es hat für mich ... Ich hatte eine Bibelstelle, ich hatte ein Lied, das mich sehr begleitet hat in dieser Zeit.
00:12:46: Das heisst, ich sage es zu mir selber.
00:12:48: Da drin ist eben das, hey, selbst wenn es schlecht läuft, dann sage ich mir selbst.
00:12:55: Also ich muss aktiv werden und nicht einfach nur etwas lesen oder sonst etwas, sondern ich sage es zu mir selbst.
00:13:03: Der Herr ist treu, er lässt mich nicht im Stich.
00:13:06: Er ist gut.
00:13:09: Und das muss ich mir sagen.
00:13:10: Und das hat mir schon geholfen in so Situationen.
00:13:15: wo ich dann eben aktiv wurde und gesagt habe, hey, aber der Herr ist gut.
00:13:21: Ich habe einmal immer wieder repetiert, die Freude am Herrn ist meine Stärke.
00:13:29: Ich bin total da, ich habe keine Kraft mehr gehabt und ich habe gesagt, die Freude am Herrn ist meine Stärke.
00:13:34: Die Freude am Herrn ist meine Stärke und ich habe das wiederholt und wiederholt, bis ich gemerkt habe, plötzlich wie eine Stärke in mir riecht.
00:13:41: Also es hat Kraft, die Worte der Bibel, die Handkraft.
00:13:46: Und doch habe ich es nicht geschafft, das loszuwerden.
00:13:51: Also die Depression.
00:13:51: Die Depression
00:13:52: an sich, dass sie nicht wiederkommt.
00:13:54: Oder dass, wenn sie hoch ist, dass sie ihr gerade etwas haben können, gegenheben.
00:14:00: Da habe ich irgendwie nicht geschafft.
00:14:03: Aber dort ist einfach die Gnade von Gott hoch.
00:14:08: Das heisst ja, er bürdet uns nie mehr auf, als wir trägen können.
00:14:14: Und wahrscheinlich wäre das für mich zusammen der Zerbruch gewesen.
00:14:18: Aber jetzt ist etwas Neues gekommen und dann hat Gott gesagt, ich nehme dir jetzt das andere Weg und gebe dir in Frieden.
00:14:27: Und mit dem Frieden ist das Erträgen von all dem... Viel einfacher.
00:14:33: Also ich meine, es ist ja dann eine Operation gekommen.
00:14:35: Genau, wir sind hier jetzt gerne noch weiter.
00:14:37: Schauen wir uns dann weiter.
00:14:38: Wir sind jetzt bei diesem Abend oder bei dieser Nacht, wo du Diagnose bekommen hast.
00:14:43: Du hast geschlafen wie ein Baby aus unerklärlichen Gründen.
00:14:46: Oder eben für dich ist es so der Frieden von Gott, der über dich gekommen ist.
00:14:50: Und dann, also ich meine, es hat ja dann eine Prozedur gegeben.
00:14:53: Also ich meine, du bekommst so eine Diagnose und dann bedeutet das ja etwas.
00:14:57: Also hast du Chemotherapie gehabt, Operation etc.
00:15:01: Ich habe glücklicherweise kein Chemo bekommen.
00:15:05: Da bin ich immer noch von bewahrt.
00:15:09: Es ist auch ein grosser Schritt für mich, das zu machen.
00:15:12: Es ist mir klar, wenn es wirklich keine andere Möglichkeit mehr gibt, dann ist das natürlich etwas, was man ja betrachtet muss ziehen.
00:15:19: Aber bis da an den Versuch, ich dem auszuwählen, weil es sehr viele negative Auswirkungen hat.
00:15:24: Was bei mir jetzt ist, ist, dass sie gesagt haben, wir operieren.
00:15:31: Das heisst, ich war eine Woche im Spital.
00:15:35: Am Hals ist es sehr schwierig.
00:15:38: Das langt auch kaum jemand da.
00:15:40: Deswegen habe ich auch auf St.
00:15:41: Gallen statt Frauenfeld.
00:15:44: Und dann haben die da eben den Aussen geschnitten.
00:15:50: Ich bin dort eingegangen und die Anästhesisten.
00:15:57: haben gesagt, ob ich irgendwo am Morgen irgendwo wieso ich so fröhlich wäre.
00:16:02: Aber ich bin so im Vertrauen da eingegangen, dass Gott das in der Hand hat, dass ich das wirklich viel einfacher durchleben kann.
00:16:13: Und ich habe auch der Ärzte immer wieder gesagt, hey, Gott ist auf meiner Seite.
00:16:16: Egal was da passiert, ich bete für euch, dass ihr es gut macht.
00:16:21: Aber wenn nicht, dann bin ich in Gottes Hand, egal was passiert.
00:16:25: Und das hast du wirklich auch so?
00:16:26: gefühlt.
00:16:27: Das war nicht einfach ein schöner Wort.
00:16:29: Ja, also da kommen mir nachher dazu, dass ich das heute auf jeden Fall fühle.
00:16:35: Damals war es natürlich etwas, was ich mir auch selber gesagt habe, wo ich wollte, glaube und auch glaubte, habe, aber natürlich nicht so fest, wie ich es heute
00:16:48: mache.
00:16:48: Es gab auch Zweifel oder einen Moment, wo ich Angst habe und ich weiss nicht, ob es gut kommt.
00:16:55: Auf jeden Fall.
00:16:56: Auf jeden Fall.
00:16:56: Es war nicht easy-peasy.
00:16:59: Und doch habe ich immer ein Gott festgegeben.
00:17:01: Und dass er mir der Friede gegeben hat, das hat für mich einfach auch bedeutet, hey, für mich ist einfach nochmal so ein Ding gewesen, Gott existiert.
00:17:10: Gott existiert.
00:17:11: Für mich ist es ganz klar gewesen, wer mich kennt und weiß, wie früher ich war, bin reagiert.
00:17:18: Wenn ich heute jemand erzähle, ja... Man muss halt, ich bete dafür und ich glaube, oh Gott, dann kommt ganz oft, ja, ja, man muss sich gute Gedanken machen.
00:17:31: Dann sage ich ihm, nein, das könnte ich nicht.
00:17:36: Wenn du wüsstest, wer ich bin oder war, dann wüsstest du, aus mir raus würde nie so einen Frieden entstehen können.
00:17:46: Ich würde mich selber zerstören.
00:17:51: Der Frieden, der kommt von ausserhalb, der kommt von etwas, was die Welt nicht hat.
00:17:57: Und das glaube ich ganz fest.
00:18:00: Und mit dem bin ich da halt dann auch innen und habe gesagt, ich vertraue, ich glaube, ich habe eine WhatsApp-Gruppe aufgemacht, wo ich Leute schreibe an, hey, bettet für mich.
00:18:12: Das war mir ganz wichtig, dass ich ... hunderte von Menschen, die es weitergeleitet haben.
00:18:19: In der ganzen Welt, Südafrika, Amerika, überall, wo ich einfach Freunde hatte, wo ich geschrieben habe, hey, willst du hier in der Chat, ich informiere immer weiter, wie es mir geht, und habe Gebetsanlagen.
00:18:31: Und dann haben die für mich bettet, die haben mich angeschaut und gesagt, hey, wir bettet für dich.
00:18:36: Und haben mir auch Sachen gesagt, was sie im Gebett oder so erlebt haben.
00:18:41: Viele haben mir gesagt, hey, ich habe ... das Gefühl, dass das nicht zum Tod führt.
00:18:48: Da bin ich immer sehr vorsichtig.
00:18:50: Ich bin auch in vielen Sachen der Nachhärtäre, habe viel ausprobiert nachher, wo ich an Heiligsveranstaltungen gegangen bin.
00:18:58: Ich habe mir Podcasts angelassen, ich habe ausprobiert, aber ich habe nichts gefunden, wo mich keilt hätte, also wo Gott denn mich keilt hätte und wo ich am Ende, also heute kann ich sagen, ich glaube, Gott will mich nicht heilen.
00:19:22: Hm, da will ich nachher noch mal darauf eingehen.
00:19:25: Wir sind jetzt ein bisschen zu weit voraus.
00:19:26: Ja, das ist schon.
00:19:27: Das ist voll okay, aber ich will unbedingt nachher auf das zurückkommen.
00:19:30: Da hast du ganz viele spannende Sachen gesagt, aber ich möchte jetzt zurück zu.
00:19:33: Die Operation ist schon gelungen, grundsätzlich.
00:19:36: Man konnte den Tumor oder den Krebs entfernen.
00:19:39: Man musste auch nicht den Gesichtsnerv ausnehmen, so wie man es ursprünglich gedacht hat.
00:19:45: Also eigentlich super, oder?
00:19:47: Sie haben es geschafft, dass sie den Gesichtsnerv abgeschraubt haben und ihn bewahren können.
00:19:55: Das bedeutet, dass nachher meine linken Hälfte vom Mul nach oben gegangen ist, statt nach unten.
00:20:03: Der Nerven war recht gereizt und wollte nicht mehr runter.
00:20:07: Du hast
00:20:08: eigentlich immer gesmiedet auf einer Seite.
00:20:10: Genau, aber wenn ich dann irgendwo gesmiedet habe, dann ist es links viel mehr aufgegangen.
00:20:15: Und ich konnte eine recht coolere Masse machen.
00:20:18: Okay.
00:20:19: Und jetzt, wenn ich dich heute so anschaue, werde ich gar nichts merken, dass du so eine Operation gehabt hast, dass du so eine Krebs gehabt hast.
00:20:26: Also man kann auch nicht sagen, dass man all die Betten, die Menschen für dich bettete.
00:20:31: Ist in Erfüllung gegangen bis zu einem gewissen Punkt?
00:20:33: Also der Ohrspeichel, den dreien Sekunden Krebs, war geheim?
00:20:37: Nicht ganz.
00:20:40: Also zum einen sieht man es schon, wenn ich hier nach rechts schaue, dann siehst
00:20:45: du die grossen
00:20:46: Narben.
00:20:47: Aber wenn
00:20:47: man dich frontal vorsichtig
00:20:49: hat, sieht man nichts.
00:20:50: Und mein linker Ohr ist jetzt ein Zentimeter höher als das rechte.
00:20:54: Das
00:20:54: wäre mir auch nicht aufgefallen.
00:20:55: Das
00:20:55: liegt aber an der dritten Operation.
00:21:00: Also es hat mehrere Operationen gebraucht.
00:21:02: Also nach der ersten ist es schon weg gewesen, absolut.
00:21:07: Sie haben dann geschaut und prüft und gesagt, okay, es ist weg.
00:21:12: Sie haben mir dann Bestrahlung empfohlen.
00:21:15: Ich habe das dann auch gemacht.
00:21:18: Das war recht heftig.
00:21:20: Deswegen wächst jetzt auch kein Bart mehr auf der linken Seite.
00:21:26: Ich habe dann allerdings... bemerkt, dass dort am Ohr ein Pückel entstanden ist.
00:21:32: Und dann haben sie das prüft und es ist wieder krebs gewesen.
00:21:36: Dann haben sie eine zweite Operation gehabt, haben das wiederum weggeschnitten, haben mich ausgehüllt bis zur Schulteren, haben da alle Lymphdrüsen, wie auch immer, rausgenommen, haben dann aber festgestellt, dass alles in Ordnung war, hätte sie nicht müssen machen.
00:21:52: Dafür habe ich jetzt Hütztags, also ich habe lange Starche und jetzt immer noch, aber lebbare Schmerzen durch einfach Muskeln, die einfach immer weht und krämpf und so weiter und so fort.
00:22:08: Bin auch IV, unter anderem auch wegen dem, aber sie haben denn festgestellt, nach der zweiten Operation, dass Metastase auf der Lunge sind.
00:22:23: Und mit dem haben sie dann ein Medikament gefunden, was dort helfen soll.
00:22:30: Und das nehme ich mit dem.
00:22:32: Und mit dem sind sie einfach da und wachsen ganz, ganz langsam.
00:22:39: Also das heisst, eigentlich hast du jetzt noch Lungenkrebs?
00:22:43: Kann man das so sagen?
00:22:44: Ja, also ich habe ... Ich weiss selber nicht genau, wie man es sagt.
00:22:48: Ich habe einfach die Krebs auf der Lunge.
00:22:50: Das sind mit der Stase vor dem Ohrspeicheldrüsekrebs.
00:22:52: Also ich habe weiterhin sozusagen Ohrspeicheldrüsekrebs mit mit der Stase auf der Lunge.
00:22:58: Ist auch dann das zweite Stadium.
00:23:00: Also es ist schon dann schwieriger, das zu behandeln.
00:23:04: Es sind auch sehr viele.
00:23:05: Also man kann da nicht einfach ausschneiden oder bestrahlen, so einfach oder so.
00:23:09: Und dann ist es weg.
00:23:11: Das ist alles nicht möglich.
00:23:14: Und deswegen ... hat man halt mit dem Medikament dann schafft.
00:23:19: Und wie ist das für dich?
00:23:20: Also, das habe ich mir vorgestellt.
00:23:21: Ich meine, Ohrspeichel, die ist schon jetzt ein Krebs, hat man irgendwie noch operieren können.
00:23:26: Und da habe ich das Gefühl, das ist so ein bisschen harmloser, sage ich jetzt mal, wie ich es sage.
00:23:31: Aber sobald man gehört auch Lungen, etwas auf der Lunge, das finde ich dann schon sehr beängstigend.
00:23:37: Die Lungen sind schon sehr ein wichtiges Organ.
00:23:42: Wie gehst du mit dem um, zu wissen, ob es etwas ist, das wächst?
00:23:47: Und du weisst nicht, wie schnell es wächst, wie entwickelt sich das?
00:23:52: Wie gesagt, ich bin jetzt vier Jahre mit ihm unterwegs.
00:23:54: Es ist natürlich auch schwierig, jetzt genau nachzuvollziehen, wie es in jedem Moment gewesen ist.
00:23:59: Aber es war auf jeden Fall hart.
00:24:03: Es ist aufwürdig, man bettet, man hült, man ...
00:24:09: Man kämpft,
00:24:11: man versucht alles.
00:24:13: Ich habe schon mal vorgegriffen, dass ich viele Sachen ausprobiert habe.
00:24:18: Man geht zu Heiliges Veranstaltungen, man lässt verschiedene Leute für ein Bett.
00:24:22: Man denkt vielleicht, ich war noch nicht bei dem, den Gott braucht.
00:24:25: Also Heiliges Veranstaltungen, wenn wir schnell lernen, sind so Veranstaltungen, die Leute angehen, die das Lisen haben, die kranken und dort wird für einem bettet, um Heiliges Bett zu haben.
00:24:35: Genau, wo denn teilt es auch?
00:24:37: Je nachdem, dass jemand kommt, der viele Heilungen erlebt hat, der für viele bettete und die Heilung stattgefunden hat, dann geht man natürlich mit der Ahnung und hofft, ich gehe vielleicht auch geheilt aus dem Haus.
00:24:51: Und das ist nicht passiert.
00:24:52: Das
00:24:52: ist nicht passiert, genau.
00:24:56: Ich weiss nicht, wieso.
00:24:58: Ich verstehe Gott ist und bleibt einfach für uns.
00:25:05: Ergreiflich.
00:25:07: Und das ist okay.
00:25:09: Von daher, ich weiss es nicht, wieso er mich da nicht geilt hat.
00:25:14: Ich kann einfach heute sagen, es ist okay.
00:25:17: Also sprich, den Frieden, den du schon seit ganzem Anfang spürt hast.
00:25:21: Denes bleiben über all die vier Jahre, über all die Rückschläge auch, wie der Operation wieder mit der Stasen?
00:25:28: Der ist absolut bleiben.
00:25:30: Es heisst nicht, dass ich dadurch eben keine... dass ich das Problem hatte, dass ich das einfach so haben konnte.
00:25:36: Aber es war ein Frieden da, der mich einfach treibt.
00:25:40: Und der mir geholfen hat, auch immer wieder zu akzeptieren.
00:25:46: Genau.
00:25:47: Und wie gesagt, Depressionen sind weg.
00:25:50: Die sind weg?
00:25:51: Ja.
00:25:52: Wahnsinn.
00:25:53: Da habe ich keine mehr.
00:25:55: Das ist eben... Ich sage, in allem schlechtesteckt etwas Gutes.
00:25:59: Oder auch wenn man die Bibelstelle nimmt, dass... Die, die Gott lieben, dient alles zu ihrem Besten.
00:26:09: Das heißt nicht, wie gesagt, dass alles, was schlecht ist, gut ist, gerade so.
00:26:16: Aber es steckt in allem auch etwas drin.
00:26:20: Ich kann wirklich lernen, oder ich bin zu dem Punkt, wo ich meine Vergangenheit mit all den negativen Sachen, die ich hatte, kann akzeptieren.
00:26:32: weil sie mich zu dem machen, wer ich heute bin.
00:26:36: Ich habe viel Schlechtes erlebt und musste sagen, wenn das nicht gewesen wäre, wäre ich jetzt nicht da, wo ich jetzt bin.
00:26:43: Ich hätte einen ganz anderen Weg genommen.
00:26:45: Ich hätte meine Frau nicht kennengelernt.
00:26:47: Ich hätte nicht meine vier Kinder.
00:26:50: Von daher ist es okay, dass ich das Schlechtes durchleben muss, weil es mich zu dem macht, wer ich bin.
00:26:57: Und du sagst, heute bist du heute ein ... Ich sage es jetzt prokativ, ein besserer Mensch als noch vor der Krebsdiagnose.
00:27:04: Ein besserer Mensch weiss ich nicht, aber ich bin ein fröhlicherer Mensch.
00:27:11: Meine Frau hat gesagt, es sei schwieriger, mit mir zu leben, während ich depressiv war, als jetzt mit dem Krebskranken Mann zu leben müssen.
00:27:23: Auch wenn jetzt viel unklarer es wie die Zukunft aussieht.
00:27:29: Aber nichtsdestotrotz ist es für sie auch einfacher und auch für mich.
00:27:36: Mega krasse Aussage, oder?
00:27:39: Das ist so.
00:27:40: Weisst du, wie fest... Also in meinem Podcast im endlichen Leben geht es ganz fest um die Auseinandersetzung mit Leben, mit Tod, mit unserer Endlichkeit.
00:27:48: Jetzt kommt die Diagnose in unsere Familie, in unser Leben.
00:27:53: Wie fest denkst du, denken dir als Familie?
00:27:56: über das Sterben, über das Sterben, auch über den Tod.
00:28:01: Relativ viel natürlich.
00:28:04: Meine Kinder machen es relativ gut mit.
00:28:06: Und gleich, ich habe sie jetzt informiert, dass die nächste Operation ansteht, weil diese Metastasia langsam aber wachset und mittlerweile so groß wurde, dass man etwas machen müsste.
00:28:19: Und dann werden sie mir drei von denen mal ausschneiden aus der Lunge.
00:28:24: Und dann können sie die auch mal... angucken und vielleicht sogar noch etwas Neues finden, was dort helfen könnte.
00:28:31: Und dann habe ich das der Kinder erzählt.
00:28:33: Vielleicht auch in der Nebenbier als einem guten Zeitpunkt.
00:28:39: Und es ist wieder nicht so wirklich etwas zurückgekommen, aber zwei Nächte später oder so ist meine Kleinst gekommen und hat einfach gesagt, Papi, ich will nicht, dass du sterbst.
00:28:50: Also es nimmt sie schon mit.
00:28:52: Die eine zeigt jetzt mehr, die andere weniger.
00:28:56: Könnte das natürlich gar nicht gleich einschätzen.
00:28:58: oder was heisst denn das jetzt?
00:28:59: Und gleich gehört es ja wahrscheinlich Raps.
00:29:02: Da hat man schon schlimme Geschichten vielleicht gehört, was ich damit machen kann.
00:29:07: Beide meine Schwiegerelteren haben auch Kaps.
00:29:10: Also wir haben das
00:29:11: aktuell
00:29:12: sehr stark vor Augen.
00:29:15: Und dort sieht es nicht ganz so gut aus.
00:29:18: Und von daher wissen meine Kinder sehr gut, dass jeder Moment einen geliebten Mensch kann.
00:29:25: Und wie redest du da mit deinen Kindern?
00:29:27: Oder wie redet ihr über das?
00:29:29: Ich versuche einfach offen zu sein.
00:29:31: Und ich versuche natürlich in diesem Moment zu sagen, ich sterbe jetzt gerade nicht.
00:29:36: Ich hoffe, dass ich es kurz vorher noch werde merken.
00:29:40: Und nicht hoppeln, hopp weg bin.
00:29:44: Und von daher haben wir noch ein bisschen Zeit.
00:29:46: Und ich meine Kinder dürfen sagen, ich sterbe jetzt gerade nicht.
00:29:50: Aber ich sage Ihnen auch, Es wird irgendwann auch so sein, aber wir haben noch Zeit und ich versuche Ihnen jetzt irgendwie klarzumachen, dass das Leben zwar etwas Gutes ist, aber nicht alles ist.
00:30:08: Wie meinst du das?
00:30:10: Wie gesagt, ich glaube an Gott und wenn man der Bibel glaubt, dann gibt es das Leben nach dem Leben hier.
00:30:18: Dann ist es da nicht vorbei.
00:30:19: Dann werdet mir bei Jesus sein.
00:30:23: Und dort gibt es keine Leid mehr, denn dort gibt es all das, was mir da für schlecht haltet, nimm.
00:30:31: Gut, einige haben da auch etwas für schlecht, was es dort wird.
00:30:34: Aber sie werden dann realisieren, dass es gut ist.
00:30:37: Aber wir werden bei ihm sein und es wird wunderbar sein und wir werden uns wieder sehen.
00:30:44: Auch jemand, der vor uns gestorben ist.
00:30:47: Und von daher, wir werden uns als Familie dort wieder gesehen.
00:30:51: Also das ist eine Hoffnung, wo du in dir drehst, das Leben nach dem Tod, das
00:30:55: es heute geht.
00:30:56: Genau.
00:30:56: Und ich sage immer, wenn man so das Lebe nimmt als ein Strang und jetzt hat man da ein ewiges langes Seil und das geht millionenfach um die Welt um.
00:31:06: Und ich mache vorne so ein rotes Pünktli dran, dann ist das mein Lebe da.
00:31:10: Und ob das Lebe jetzt ein paar Jahre oder Jahrzehnt länger oder kürzer ist, sehe ich an dem Punkt nicht.
00:31:19: Weil die Ewigkeit, die wir werden mit Gott sein, so viel mehr ist.
00:31:25: Und deswegen ist das Leben hier gar nicht so wichtig.
00:31:27: Und gleich leben wir ja hier, oder?
00:31:29: Also ich merke, es löst etwas aus, wenn du das weisst.
00:31:33: Und ich denke, das Leben ist so kostbar.
00:31:36: Ich kann nur von mir reden, ich lebe ja gerne.
00:31:39: Ich lebe meine Familie ja gerne um mich herum.
00:31:41: Ich möchte ja leben, und du ja wahrscheinlich auch, oder?
00:31:44: Ja, und das Leben ... kann wunderbar sein und wir sollen das Leben auch leben und wir sollen das mit Gott leben.
00:31:55: Ich sage jetzt nicht, ich werde sofort sterben, weil ich werde bei Gott sein, auch wenn es wunderbar wird sein.
00:32:01: Es ist geradewanderig und es ist natürlich alles, was man sagt, das ist gut, hat immer irgendwo auch etwas, wo man sagt, ja aber, das soll das nicht ausgrenzen.
00:32:13: Mega spannend, Mirko.
00:32:15: Ich möchte diesen Satz noch einmal picken, den ich ganz am Anfang vorgelesen habe.
00:32:19: Du hast geschrieben, dass du deine Krebs krankst, lebst seit einer halben, seit drei halben oder mittlerweile, seit vier Jahren endlich und endlich lebst.
00:32:29: Wenn ich das so leise, ich teute diesen Satz so, dass du eigentlich erst durch deine Krebsdiagnose so richtig lebst, also aufblühtest, das Leben auskostest.
00:32:42: Ja, beschreibst du?
00:32:44: Ja.
00:32:44: Genau.
00:32:45: Das ist genau das, was ich sage.
00:32:47: Das Leben ist kostbar.
00:32:50: Und es geht nicht nur ums Leben danach, sondern es geht um beides.
00:32:55: Und ich habe vorher das Leben nicht geliebt.
00:33:00: Es hat mir ein Problem gemacht.
00:33:03: Ich wollte es beenden.
00:33:05: Und jetzt mit dem... ist es wirklich so, dass ein Lebensfreud in dir gekommen ist, dass ich auch jeden Tag schätze, den ich lebe.
00:33:14: Weil ich weiss, mein Leben ist endlich, endlich her als Leben von anderen Leuten.
00:33:22: Und deswegen kann ich endlich richtig leben, weil ich einfach den Blick dafür neu habe, auch mit dem Frieden, den er mir gegeben hat, das ist so wohltuend und hilft mir.
00:33:37: Wie gesagt, ich bin jetzt mit IV unterwegs.
00:33:41: Danke auch an die Schweiz, die es gutes Sozialsystem hat, für das wir dürfen dankbar sein.
00:33:49: Übrigens, Dankbarkeit ist ein Schlüssel, den ich aus dem Ganzen rausgezogen habe.
00:33:54: Zudem ich gerne gleich nochmal näher eingang.
00:33:57: Aber ich darf oder kann jetzt nur noch so dreißig Prozent schaffen.
00:34:06: Und durch das habe ich jetzt wiederum die Möglichkeit, diesen Job zu machen, den ich jetzt mache.
00:34:10: Ich arbeite für Compassion und dort als Außendienstler, wenn man das so will, zu sagen, dass ich zu Chilinen gehe und dort Predigter mache und dann eben die Arbeit von Compassion vorstellen.
00:34:22: Das ist eine
00:34:24: christliche Organisation, die sich weltweit einsetzt.
00:34:28: für benachteiligte Kinder.
00:34:30: Genau, für die ärmsten Kinder der Welt eigentlich, genau.
00:34:33: Und das ist ein Herzensprojekt.
00:34:34: Absolut.
00:34:35: Wir haben schon seit fünf Jahren, vorher haben wir Partnerkind dort.
00:34:41: Jedes von meinen Kindern hat ein Partnerkind, damit sie auch lernen kann, abzugehen von dem, was man hat.
00:34:47: Und eben, das ist ... Länder gibt, die es nicht so easy haben wie hier.
00:34:52: Und das ist sehr wertvoll für mich.
00:34:54: Und dann habe ich jetzt den Job dürfen machen.
00:34:56: Ich habe schon vor fünf Jahren mich beworben.
00:34:58: Das hat nicht geklappt.
00:35:00: Und jetzt, da ich nur mehr als drei Prozent kann und Sie aber auch nur mehr als drei Prozent können mich anstellen, passt das einfach jetzt.
00:35:09: Und das ist so ein Geschenk.
00:35:10: Vorher habe ich geschaffen, dem muss ich dir nicht verkaufen.
00:35:14: Klar, ich bin ein Verkäufer.
00:35:15: Das hat mir gelegen.
00:35:18: Aber Ich habe immer, mir hat immer so gefehlt auch der ganzen Sinn hinter dem ganzen.
00:35:24: Ich, für mich, habe den den Sinn gebraucht.
00:35:26: Ich bin kein Arbeitsmensch, der seinen Sinn im Schaffen hat.
00:35:32: Gibt es solche Leute?
00:35:33: Und das ist gut so.
00:35:35: Aber ich habe irgendwo etwas anderes gebraucht.
00:35:37: Etwas in Stiften.
00:35:39: Genau.
00:35:39: Und jetzt habe ich etwas, wo ich die Welt verbessern kann.
00:35:42: Mit dem weniger, was ich jetzt noch geben kann, doch einen Unterschied machen kann.
00:35:49: Von daher, also wirklich vom Job her und von allem eigentlich lebe ich jetzt wirklich ein Leben, wo mir zurzeit, wo mir gefällt.
00:36:01: Ich kann auch Menschen unterstützen mit dem, was ich erlebt habe, auch jetzt, dass ich das Interview darf gehen.
00:36:08: Das soll Menschen ermutigen, die es nicht so gut hat.
00:36:12: Vielleicht
00:36:14: gehen wir hier noch darauf ein.
00:36:15: Weisst du, wenn uns jetzt Leute zulassen, die auch gerade eine schwierige Diagnose bekommen haben und wissen, vielleicht habe ich nicht mehr lange.
00:36:24: Ich weiss, es ist immer schwierig zum Tipps zu geben, denn es ist ja sehr individuell.
00:36:27: Aber gibt es jemanden, der sagt, dass du eine Leute mitgeben möchtest?
00:36:32: Ein Arbeitskolleg von mir, der hat jetzt gerade seine Frau langen Zeit schon mit Krebs gekämpft und jetzt haben sie es festgestellt.
00:36:41: Auch Metastase.
00:36:42: Und dort ist es eben nicht so wie bei mir.
00:36:46: Sie sagen, es gibt keine Möglichkeit zum Helfen.
00:36:49: Das ist sozusagen fertig.
00:36:51: Das Einzige ist jetzt eben Chemo.
00:36:54: Um es dort zu heben, möglichst lang wie es ist, aber keine Chance.
00:37:01: Und das ist natürlich super schwierig, denn für jemand wie mich, der jetzt vier Jahre lang lebt, mit dem.
00:37:08: meinen Chef, meinen ehemaligen Chef da, weil ich dann geschaffen habe noch, wo ich die Krebskrankheit überkauhe habe, wo ich auch mega dankbar bin, dass er mich so lange noch durchtreibt hat, bis es dann wirklich nicht mehr ging, wie gesagt, mit einem Dreiß Prozent im Aussendienst Gott nimmt.
00:37:24: Der hat ein Bruder, der gleich mit mir Krebs überkauhe und hat es ein paar Monate gehabt.
00:37:31: Und das ist auch
00:37:32: Fakt.
00:37:34: Und es ist super schwierig, es gibt keine... Kein klaren sagt, ich kann sagen, hey, das ist es.
00:37:42: Ich habe auch gesagt, in der Depression, ich kann es leider nicht gefunden.
00:37:46: Es gibt nur so Klinikheiten, die mir geholfen haben.
00:37:50: Aber was ich gelernt habe, was entschlüsselt, ist eben Dankbarkeit.
00:37:55: Weil das ein einfach aufbaut.
00:38:00: Es gibt immer jemand, der schlechter hat als ich, grundsätzlich.
00:38:05: Und dann kann ich Grundsätzlich schauen und sagen, hey, ich, Gott, ich bin dankbar, dass ich das nicht auch noch muss erleben.
00:38:16: Als Beispiel, Freunde von uns haben den Sohn gehabt, der hat plötzlich anfangen zu zitteren und ist dann ins Koma und sie haben nicht gewusst, wird er uns wieder erkennen, wenn er aufwacht.
00:38:27: Er hat dann einseitig gelemmt gehabt, er hat sich alles wieder zum Gute, Gott sei Dank, und es geht ihm heute gut.
00:38:36: Aber ich habe den Moment, ich habe so mit ihnen bettet und gefiebert und gleichzeitig Gott gesagt, hey Gott, ich bin so dankbar, habe ich nur Krebs und nicht auch noch etwas mit meinen Kindern in dieser Form, dass ich das nicht auch träge.
00:38:55: Und das hat dann mein Krebs Lichter gemacht.
00:39:00: Also das Gefühl, Dankbarkeit, also für das kann man sich entscheiden, zum Dankbar sein.
00:39:05: Das ist absolut eine Entscheidung, aber es ist auch wie ein Muskel.
00:39:09: Man muss es üben, man muss es machen, man muss es trainieren und dann wird der Muskel stärker und stärker und man wird viel schneller dankbar.
00:39:20: Heute Morgen war es mir schlecht, weil ich jede Morgen Medikamente nehme und auf eine halbe Stunde nichts essen darf.
00:39:29: Normalerweise wird mir nicht schlecht und heute ist mir schlecht geworden.
00:39:32: Ich habe ein Interview und gesagt, nein, das wird schon wieder gut kommen.
00:39:37: Ich habe dann gesagt, Gott, ich bin so dankbar, dass mir nicht die ganze Zeit schlecht ist.
00:39:44: Denn es gibt Menschen, die in der Krankheit sind, die sie erleiden müssen, der ganze Tag schlecht.
00:39:51: Das wäre für mich wirklich ein Problem.
00:39:54: Ich esse gerne, wenn ich mich jetzt einschränken müsste.
00:39:58: Wäre das für mich ein viel grösseres Problem, habe ich auch gehabt bei der Bestrahlung.
00:40:03: Ich konnte nichts mehr essen, nur noch so komische Drinks.
00:40:06: Das ist für mich schon... Ich hatte Angst, dass das bleibt.
00:40:10: Und ich bin dankbar, dass mein Geschmacksnerven wieder normal geworden sind und ich jetzt wieder normal darf essen.
00:40:19: Ich werde nicht... auf anderen Augen und sagen, dem geht es schlecht und mir geht es gut.
00:40:24: Das ist es nicht.
00:40:25: Es ist ganz gefährlich, der Grad.
00:40:29: Sondern sagen, Herr, ich bin dir dankbar, dass ich das nicht erleben muss.
00:40:36: Gleichzeitig vielleicht auch gerade das Gebet für andere sprechen und sich mit dem identifizieren.
00:40:43: Aber wenn ich eben Viele Sachen gesehen, die ich nicht muss, erdulden.
00:40:49: Es gibt so viele Sachen, wo mir dankbar sein können, was mir nicht mühend erliedet.
00:40:55: Oder auch für das, was mir hängt.
00:40:57: Wenn ich irgendwo ein warmes Haus habe, ein Dach überm Kopf, meine Kinder bettet ständig danken, haben wir ein Dach überm Kopf.
00:41:05: Und wenn es heute so schön regnet, haben wir es trocken und warm da inne.
00:41:10: Da kann man dankbar sein und das muss man aussprechen.
00:41:13: Und wenn man das lebt.
00:41:15: Diese Dankbarkeit.
00:41:17: Dann baut ein das auf und macht einen stärker für das, was dann nicht ganz so gut ist und macht das dann besser näher und sagt, okay, ich kann das jetzt.
00:41:26: Aber hey, ich habe doch auch so viel Gutes.
00:41:30: Mega schön.
00:41:32: Ich stelle diese Frage meiner Gäste immer und du hast sie ja sicher zum Teil schon beantwortet, aber ich möchte es gerne vielleicht noch so in einem Satz haben.
00:41:40: Was heisst für dich endlich Leben?
00:41:43: Ja, wie ich ja schon gesagt habe, bedeutet es für mich beides.
00:41:47: Zum einen, wirklich zu wissen, es könnte jederzeit vorbei sein.
00:41:54: Ich muss bestimmte Entscheidungen treffen.
00:41:57: Ich habe mich für Jesus entschieden, weil ich weiss, es geht danach weiter.
00:42:02: Und er ist einfach derjenige, wenn irgendetwas hält, in dieser ganzen Welt, wo alles zerbricht, dann ist es nur er.
00:42:10: Und für mich ist endlich Leben Einfach sich realisieren, es wird ein End Haar.
00:42:19: Und das End ist okay, weil es auch ein Anfang ist.
00:42:23: Zum anderen ist endlich Leben für mich, das Leben geniessen, das Beste aus dem Leben machen und einfach das Positive gesehen und Dankbarkeit leben.
00:42:38: Danke vielmals, Mirko, dass du uns mitgenommen hast in deine Geschichte, die du in den letzten vier Jahren erlebt hast.
00:42:43: Und ich wünsche dir wirklich von Herzen alles Gute.
00:42:46: Merci.
00:42:49: Wow, was für eine hoffnungsvolle Geschichte von Mirko Thiel.
00:42:53: Mehr Geschichten, die Hoffnung machen, findest du übrigens auch auf der Webseite von uns im Medienhaus RF-Media.
00:43:00: Wenn du diese Folge für dich oder für jemand in deinem Umfeld hilfreich findest, dann darfst du sie im Fall sehr gerne weiter empfehlen.
00:43:06: Ich freue mich auch über ein Feedback, der Link zum Kontaktformular findest du in der Show Notes.
00:43:12: Und hast gewusst, dass der Podcast von Spenden finanziert wird.
00:43:16: RF-Media, die der und ganz viele andere Podcasts produziert, ist ein spender finanziertes Medienhaus.
00:43:22: Damit wir weiterhin so Geschichten erzählen können, brauchen wir Unterstützung.
00:43:27: Danke vielmals, wenn auch du ein Batzen bist.
00:43:29: Das geht am einfachsten über den Link, den ich in die Show Notes darin habe.
00:43:34: Ich bin Evelyn Gwecknacht und ich freue mich fest, wenn du auch nächstes Mal wieder dabei bist.
00:43:38: Endlich Leben, ein Podcast von Erefmedien Schweiz.
00:43:42: Mehr auf erefmedien.ch schrägst du dich Podcast.
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